Gestern abend: Eine Gruppe Menschen steht vorm Gartentor auf dem Gehsteig und guckt immer wieder zum Haus. Aus dem Küchenfenster, ich war grade beim Kartoffelschneiden, sehe ich zu wie ein Mann immer wieder auf das Haus deutet und dazu erzählt - auf englisch. Neugierig wie ich bin, ging ich runter und hab gefragt ob ich irgendwas helfen könnte.
Der Mann stellt sich kurz vor und erzählt, in seiner Kindheit sei er oft hier gewesen - in der Residenz des finnischen Botschafters. Ob er sich sicher sei, vor dem richtigen Haus zu stehen, frage ich, denn uns wurde ja von der Oberfinanzdirektion gesagt, dass unser Haus vorhe der Volksrepublik Laos als Botschaft gedient hätte.
Wenn es die Nummer 17 sei, dann müsse es das Haus des finnischen Botschafters gewesen sein. Tja, 1:0 für die Finnen, denn wir wohnen in der Nummer 17.
Der Mann, so erzählte er, war in den 1970ern mit dem Sohn des finnischen Botschafters zur Schule gegangen und sich übers gemeinsame Hobby Schachspielen mit ihm angefreundet. Deshalb hätte er ihn oft besucht und war Gast in der Nummer 17. Der finnische Freund sei leider vor kurzem gestorben, erzählte er, aber eine der begeleitenden Damen sei seine Frau, deshalb die Erklärungen auf englisch, und ihr Sohn war auch mit dabei - der hat eine Menge Fotos mit seiner Digi-Kamera geschossen.
Wie sich dann im Gespräch herausstellte, kann er die Nutzung als Residenz des Botschafters auch nur für die 1970er bezeugen - danach sei die Botschafterfamilie weggezogen aus der DDR. Es kann also durchaus sein, dass der nachfolgende Botschafter sich eine andere Residenz gesucht hat und Laos in den 80ern das Haus als Botschaft genutzt hat.
Das würd ich gerne noch einmal überprüfen, weiß aber noch nicht genau wo ...